Speak Up 2025

01.03.2025

Ausschnitt eines Zeitungsartikels in dem Speak Up! erklärt wird
Ausschnitt eines Zeitungsartikels in dem Speak Up! erklärt wird

Speak Up!

Speak Up! - Bosnien und Herzegowina ist ursprünglich eine gemeinsame Initiative der Außenministerien von Österreich und den USA, die idemo! ab 2025 übernommen hat. Sie hat zum Ziel, eine neue Generation bosnischer PolitikerInnen und politischer Aktivistinnen zusammenzubringen, damit sie Wege finden, über ethnische und konfessionelle Grenzen hinweg, gemeinsam für eine bessere Zukunft für das Land einzustehen. Im Juni 2023 traf sich die erste Gruppe TeilnehmerInnen am Stift Göttweig in Niederösterreich. Mit dabei waren auch einige VertreterInnen der bosnischen Diaspora in Österreich, die später Mitgründer von idemo! wurden.

Gemeinsam mit Außenminister, Alexander Schallenberg, der von Anfang an auch persönlich ein überzeugter Unterstützer des Projekts war, und dem ehemaligen U.S. Sondergesandten für den Westbalkan, Gabriel Escobar, diskutierten neun junge Menschen über die Herausforderungen, vor denen Bosnien und Herzegovina steht und versuchten, eine gemeinsame Zukunftsvision für das Land zu entwickeln. Das wichtigste aber war, dass eine Art Freundschaft unter ihnen entstand. Das passierte spätestens als, zum Schrecken einiger niederösterreichischer Verwaltungsbeamte, nach Einbruch der Dunkelheit gemeinsam die ersten jugoslawischen Popsongs in die Nacht geschmettert wurden.

Bei politischen Fragen verlief es ehrlichgesagt anfangs noch ein wenig holprig. Ziel des Projekts war nie, dass alle am Ende derselben politischen Meinung sein sollten. Aber es sollten grundsätzliche Gemeinsamkeiten gefunden werden. Doch die TeilnehmerInnen kannten einander nicht und mussten zum Teil vorsichtig sein, um keine negativen Konsequenzen fürchten zu müssen, wenn sie nach dem Treffen nach Hause zurückkehrten. Nicht alle Parteien finden es gut, wenn ihre FunktionärInnen die Hand über politische Gräben hinweig ausstrecken oder mit VertreterInnen anderer Länder zusammenarbeiten.

Doch bereits zwei Jahre später hat das Projekt alle Erwartungen übertroffen. Innerhalb von nur vier formalen Treffen gelang es der Gruppe, ein stabiles Vertrauensverhältnis untereinander aufzubauen. Gemeinsam haben sie politische Entscheidungsträger mehrer Länder getroffen und ihnen die Sicht ihrer Generation auf politische Fragen dargelegt und mehrere Initiativen in Bosnien und Herzegowina gestartet - von Unterstützungsmaßnahmen für serbische Heimkehrer, über Umweltthemen, bis hin zur Stärkung von Frauen in der bosnischen Gesellschaft.

Speak Up! hat heute fast 20 Mitglieder, die aus allen wichtigen ethnischen und religiösen Gruppen in Bosnien und Herzegowina stammen, sowohl aus städtischen als auch aus ländlichen Gebieten, sowohl aus dem Land als auch aus der bosnischen Diaspora in Österreich. Sie decken auch die politische Landschaft Bosnien-Herzegowinas ab und sind Mitglieder verschiedener politischer Parteien in beiden politischen Entitäten Bosnien-Herzegowinas. Sie wurden aufgrund ihres politischen Engagements, ihrer

Bereitschaft und Fähigkeit, sich auf schwierige Gespräche einzulassen, und ihrer Motivation, greifbare Fortschritte zu erzielen, ausgewählt. Ebenso wichtig bei der Auswahl der TeilnehmerInnen war, dass die Chemie zwischen ihnen stimmte, und dass sie Humor und Empathiefähigkeit mitbrachten.

2025 trifft sich die Gruppe zum fünften Mal insgesamt, aber zum ersten Mal in ihrer Hauptstadt Sarajevo. Das österreichische Außenministerium und die U.S. Botschaften in Wien und Sarajevo unterstützen das Projekt weiterhin großzügig mit Rat und Tat. Darüber hinaus ist es gelungen, die Erste Stiftung als Financier für das Fortbestehen das Projekts zu gewinnen. Idemo! setzt Speak Up! - Bosnien nun gemeinsam mit dem Institut für den Donauraum und Mitteleuropa um und freut sich, das Projekt weiterentwickeln zu dürfen.